SEI GELOBT, DU BAUM
Elisabethkirche Brunstorf
Ende Juni erlebten knapp 50 Besucherinnen und Besucher auf der gerodeten Fläche zwischen dem Schwarzen Weg und dem Spielplatz der Grundschule Aumühle eine Live-Performance. Dieses Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Klang im ewigen Garten“ der Ev.-Luth. Propstei Lauenburg sowie des Kultursommers am Kanal mutete den Interessierten eine gerodete, zerstörte Landschaft als Kulisse zu. Unter den Ausführenden war der Wunsch und die Idee gewachsen, mit Texten, Musik und Tanz auf das gefährdete Zusammenspiel zwischen Schöpfung und Mensch hinzuweisen, genau da, wo Bäume gefallen sind. Der Komponist Arvo Pärt hat ein kurzes Stück mit dem Titel „Sei gelobt, du Baum“ ge- schrieben. Dieses Stück mit seinem kurzen Text von Viivi Luik bildete den gedanklichen Rahmen. Hinzu traten Texte von Yunus Emre, einem türkischen Volksdichter und Mystiker aus dem 13. Jahrhundert ebenso wie die Schöpfungsgeschichte und ein Gedicht von Eduard Mörike. Ein weiteres Stück von Arvo Pärt („Spiegel im Spiegel“) gab mit seiner immer gleichbleibenden Harmoniefolge Improvisationsanregung. Die Performerinnen traten vor eine unsichtbare Spiegelwand. Das, was entstand, wurde aus dem Moment heraus geboren: Sie reagierten auf das, was sie aus den Texten oder der Musik spontan empfanden. Die Konzeption von „Sei gelobt, du Baum“ beschäftigt sich mit dem Thema Natur und ihrer Zerstörung durch den Menschen, an dessen Ende die Hoffnung auf Neubeginn und Wachstum Raum haben soll. Nun gibt es eine wetterfeste Wiederholung der Konzertidee und gleichzeitige Weiterentwicklung des Themas: Die Elisabethkirche in Brunstorf mit ihren hölzernen Stützen und dem gemalten Kirchenhimmel wird für die Dauer der Aufführung zum „Wald“, zu einem Raum, der sich für Unerwartetes und Unverhofftes öffnet. „Sei gelobt, du Baum“ von Arvo Pärt bildet nach wie vor den Nährboden für eine musikalisch-tänzerische Live-Improvisation. Allerdings beginnt diesmal die Veranstaltung mit einem konzertanten Teil mit Werken für Saxophon und Klavier / Orgel. Kompositionen von Savari, Rivier, Rachmaninov, Simon & Garfunkel oder Satie stimmen die Anwesenden in der Brunstorfer Elisabethkirche ein.
Der Besuch der Veranstaltung ist nur mit medizinischer Maske, 3 G (geimpft, genesen oder tagesaktuell getestet) und Voranmeldung unter https://www.kirche-ll.de/kirchen- kreisverwaltung/friedhoefe/kulturfestival.html möglich.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Der Beginn ist 15:00 Uhr
Piano, Orgel, Texte: Susanne Bornholdt Saxophon, Synthesizer: Christian Gastl Performance, Tanz: Nadine Franke, Anke Fritsching, Anke Fuhlendorf, Anja Nitz, Maike Thun, Christin Zarzinsky