VHS-Vortrag: Die Insel Olchon im Baikalsee

Vortrag von Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork, Uni Kiel

Der Baikal ist mit einer Tiefe von 1642 Metern der tiefste und mit seinem Volumen von 23.000 Kubikmetern der wasserreichste Süßwassersee der Erde. Der mehr als 10 Millionen Jahre alte See ist 650 km lang. Im Westen liegt Olchon, die mit einer Länge von ca. 70 km und einer Fläche von 730 Quadratkilometern größte Insel im Baikal. Sie ist Teil des Pribaikaler Nationalparks, ragt mehr als 800 Meter aus dem Baikal auf und besteht vorwiegend aus Gneisen, Graniten und Marmor – mehr als zwei Milliarden Jahren alten Gesteinen. Taiga nimmt den Norden und die höheren Lagen ein. Im Südwesten hat die Landnutzung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Verbreitung der Trockensteppe stark begünstigt. Bis in die 1930er Jahre lebten ausschließlich Burjaten auf Olchon. Der Schamanismus prägte die burjatische Gesellschaft. In der Stalinzeit wurden Fischer russischer Abstammung angesiedelt und politische Gefangene nach Olchon deportiert. Nach jahrzehntelanger Unterdrückung in der Sowjetzeit ist die Insel heute wieder das spirituelle Zentrum des burjatischen und mongolischen Schamanismus. In den letzten Jahren hat der Tourismus zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Vortragende untersuchte mit seiner Arbeitsgruppe den Wandel auf der Insel und präsentiert einige seiner Forschungsergebnisse. In Kooperation mit der Volkshochschule Aumühle und Wohltorf e.V. und der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft

Eintritt: 5 Euro

Ort: Theatersaal Augustinum

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