Bewegte 60er: 1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur

Vortrag von Dr. Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler

In der Erinnerungskultur der Bundesrepublik spielt „1968“ die Rolle eines Ursprungsmythos‘. Der damaligen Protestbewegung wird auch von der Zeitgeschichte die Rolle einer historischen Zäsur eingeräumt.
„1968“ war ein von einer vergleichsweise kleinen Minderheit durchexerziertes gesellschaftliches Experiment und eine starke politische Herausforderung. Die Veränderung der Mentalitäten, der Lebensstile und Lebensentwürfe, die Ausbildung zivilgesellschaftlicher Normen, die Liberalisierung der neuen Mittelschichten wären ohne die von der damaligen Bewegung freigesetzte Schubkraft vermutlich kaum denkbar gewesen.
Aber auch Verirrungen wie der linke Terrorismus sowie die Parteiergreifung für den Sowjetkommunismus und den Maoismus gehören zu diesem umstrittenen Erbe mit dazu. Ebenso sind die Ökologie- und die Frauenbewegung, die Gründung einer grünen Partei und die Ausbreitung von Bürgerinitiativen Folgeprodukte des damaligen Aufbruchs.

Eintritt: 4 Euro, Gäste: 6 Euro

Ort: Theatersaal Augustinum

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